Die Muse, der Quell unserer Ideen. Sie ist der Schönste Grund, um Dinge zu tun. Man sieht so viele Fotos und Videos im Internet von Menschen, die stolz das präsentieren, was sie geschaffen haben. Und oft zu Recht.
Wir sind beeindruckt, eingeschüchtert und doch auch angespornt es selbst zu versuchen. Jeder hat ein anderes Steckenpferd und die Tatsache, dass kein Mensch dem anderen gleicht, bringt ein unfassbares und wunderschönes Maß an Individualität hervor. Auf diese Art und Weise könnte man sich gegenseitig immer weiter treiben, doch das Leben besteht aus Höhen und Tiefen und aus beidem kann man schöpfen.
Ist bei mir jedoch der Punkt erreicht, an dem ich vorhandene Inspiration noch verstärken will, dann greife ich gerne auf Folgendes zurück.
Musik
Der absolute Klassiker. Ich schreibe immer mit Musik. Gerne höre ich sie über Kopfhörer, um die Welt um mich herum völlig auszublenden. Ich muss schon sehr inspiriert sein, um ohne sie schreiben zu können. Ich habe eine Playlist mit meinen aktuellen Lieblingslieder, alles quer Beet und ungern ganze Alben. Ich habe allerdings auch eine Liste mit all meinen alten Lieblingsliedern. Denn beim Hören dieser Lieder durchfluten mich Erinnerungen und Gefühle.
Ich kann mit Musik Stimmungen in mir hervor rufen. Es fällt leichter eine Kampfszene zu schreiben, wenn man einen entsprechenden Soundtrack auf den Ohren hat. Andersherum fällt es mir schwer eine gefühlvolle und ruhige Szene zu schreiben, wenn ich Deathmetal höre. Deshalb habe ich Playlists erstellt, die nur Lieder enthalten, die bestimmte Gefühle vermitteln. Ich kann ein Lied, das ich sehr gern mag, zwar durchaus einige Stunde in Dauerschleife hören, aber wirklich nicht immer.
Bücher
Wer hätte es geahnt? Bücher stecken voller Ideen. Und ich gebe gern zu, dass ich auch schon die eine oder andere geklaut habe. Das ist normal. Selbst wenn man sich hinsetzen würde und Jahre darüber grübelte, welche Idee noch niemand hatte, irgend jemand hatte dann doch schon eine zumindest ähnliche Idee. Und allein die Übertragung von einer Geschichte auf eine Andere verändert eine Idee oft schon so weit, dass sie nicht mehr zu erkennen ist. Da muss der Einzigartigkeit wirklich ein Abstrich gemacht werden, denn ansonsten würden meine Bücher nie fertig.
Es ist auch nicht schlecht sich in verschiedenen Genres umzusehen, auch wenn sie einem vielleicht nicht liegen. Es gibt Dinge, die man nie gesehen oder erlebt hat, deshalb fällt es einem häufig schwer sie zu beschreiben oder es klingt etwas plump. Da ist es gut, wenn man sich eine Sammlung an Wörter und Szenen zulegt, die auf eine solche Situation passen.
Ich zum Beispiel bin wirklich kein Horror Fan. Doch ich kann auch nicht zulassen, dass die Welten meiner Bücher immer nur rosarot sind und sich in schwarz und weiß teilen, denn ich bin (noch) kein Kinderbuch-Autor.
Deshalb habe ich mich, durch einige mir empfohlene Bücher gearbeitet und einige wirklich gute Tricks gelernt.
Filme
Filme haben mit Büchern in Hinsicht der Inspiration viel gemein. Allerdings haben sie natürlich einen entscheidenden Vorteil: man muss nicht selbst denken. Ich habe einen Freund, der spätestens in der Mitte des Filmes weiß, wie der ausgeht und es macht mich rasend, weil ich ihn wirklich nie mit einem Ende, das mir gut gefällt, überraschen kann. Schaue ich einen Film, schalte ich ab.
Natürlich kommt bei Filmen die Individualität des Zuschauers zu kurz. Jeder sieht einen Film ungefähr gleich, während Bücher von allen anders interpretiert werden können und jeder sich die Details anders vorstellt. Doch nirgendwo kann man sich so gut Szenen abgucken. Ich schaue zum Beispiel gerne Martial Arts Filme, denn ich beherrsche zwar einige Kampfsportarten, aber nur rudimentär. Wie genau die Bewegungsabläufe für einen dreifachen Salto rückwärts aussehen, das schaue ich mir in Filmen an.
Spiele
Wo Filme sind, da sind auch Spiele. Videospiele zum Beispiel, die uns eine immer freiere Interaktion mit der Welt erlauben, die wir im Film nur bestaunen dürfen. Ich spiele gern und liebe Rätsel, die mein Gehirn so richtig zum knacken bringen.
Vor Videospielen jedoch kommt bei mir das Live Action Roleplay, kurz auch LARP genannt. Dabei ist jeder der Protagonist der Geschichte, denn er sieht sie ja nur aus seinem Blickwinkel. Man kann mit allem und jedem interagieren und auch wenn, gerade in Hinblick auf Magie, einige Grenzen gesetzt sind, ist es fantastisch und inspirierend, was sich die Leute alles einfallen lassen! Beim LARP fallen viele Zwänge. Man kann offen und ehrlich agieren. Versteht man sich mit jemandem nicht, dann spielt man ihn nicht mehr an oder lebt den Konflikt aus, was ebenfalls viel Spaß machen kann. Denn vieles an Inspiration findet man draußen und erlebt man mit anderen Menschen.
Kunst
Ich besuche gerne Ausstellungen und schaue mich im Internet auch sehr gern nach Künstlern und ihren Werken um. Auch hier kann man davon profitieren, wie andere die Welt sehen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ist nicht einfach nur ein Spruch.
Die Realität
Ob nun Situationen oder Gegenstände. Das Leben schreibt die besten Geschichten. Zufälle sind zu begrüßen, denn sie sorgen für die nötige Würze. So jedenfalls empfinde ich mein Leben. Ich habe schon Freunde getroffen, mehr als tausend Kilometer von deren Heimat entfernt, in einem ganz anderen Land und das, owbohl man sich seit Jahren, in einem Fall sogar seit Jahrzehnten, nicht mehr gesehen hat. Deshalb sind solche Situationen in Büchern auch gar nicht so abwegig, solange man es nicht übertreibt.
Was die Gegenstände betrifft, so sammle ich gerne Kleinigkeiten, die ich in meinen Geschichten und Büchern verarbeite. Daraus resultieren, nicht wirklich erstaunlich, auch die besten Beschreibungen und eine Bindung beim Schreiben. Die Uhr, der Anhänger, der Füllferderhalter, die Kravattennadel... sie hat dem Vater des Protagonisten gehört, seiner Schwester, einem engen Freund, der vielleicht sogar verstorben ist. Sie haben diese Gegenstände gefunden, geschenkt bekommen, haben sie sich erkämpft. Die Bindung, die sich schon beim Schreiben zwischen dem Autor und dem Objekt aufbaut, überträgt sich auch auf den Leser, denn wir alle besitzen solche Dinge.
Essen
Das mag im ersten Moment für viele verwirrend sein, doch ich finde auch Essen ist eine Inspiration. Ich koche und backe leidenschaftlich gern und probiere immer herum, um ein Gericht noch schmackhafter zu machen. Auch allein zu essen kann schön sein, doch oft ist es mit Freunden und Familie noch viel schöner und erfüllt einen mit Freude und auch Inspiration. Wie könnte man den Kuchen noch verbessern, das Rezept dem Geschmack einer lieben Person noch mehr anpassen? Außerdem isst das Auge bekanntlicherweise mit, weshalb Essen auch unter die Kategorie Kunst fällt. Nicht umsonst plane ich eine Krimi-Reihe, in der Essen eine große Rolle spielt.
Reisen
Ein Punkt, der zur Realität gehört, den ich aber absichtlich außen vor gestellt habe. Ich liebe es zu reisen und damit meine ich nicht, mir für viel Geld ein Ticket zu kaufen und Mal eben auf die andere Seite der Welt zu fliegen. Es reicht schon den Computer an zu werfe und sich einmal umzusehen, was es für interessante Orte in der näheren Umgebung gibt. Oder man läuft einfach los, setzt sich aufs Fahrrad und macht, das man weg kommt.
Doch ich bin auch gern weit weg. Ich habe auf der Welt schon den einen oder anderen wunderschönen Ort gefunden, an den ich gerne zurück kehren würde und an den ich mich sehne, wenn das Wetter gerade trüb ist. Deshalb lasse ich meine Figuren gern solche Orte bereisen und fotografiere gern wild drauf los.
Als kleiner Hinweis: einige diese Fotos verwende ich für diese Website. Das erspart mir die Rechtsfragen und ich mag sie.
Menschen
Familie, Freunde, Bekannte, Fremde. Ich habe schon jedem aus diesen Gruppen Inspiration abgerungen. Ich bewundere meine Eltern, jeder meiner Freunde kann etwas, das ich nicht kann und davor habe ich größten Respekt. Und ich habe auch schon Fremde auf der Straße getroffen, deren Äußeres oder ihr Verhalten mir sofort eine Idee für eine entsprechende Figur gaben. Wahrscheinlich ist der Charakter des Mannes, dessen Aussehen mich so inspiriert hat, ganz anders. Und die Frau, deren Charakter beschrieben wird, sieht eigentlich ganz anders aus.
Ein Beispiel: ich habe einmal in der U-Bahn einen Mann gesehen. Er war untersetzt und hatte nur noch wenige Haare, war aber jung und sehr geschmackvoll gekleidet. Und sein Gesicht hat mich irgendwie an die Figur Peter Pettigrew aus Harry Potter erinnert. Er war wohl so um die dreißig und sofort habe ich mich gefragt, wie es wohl gewesen wäre, wenn alles anders gekommen wäre. Wenn irgend jemand den ängstlichen und verschlossenen Peter geknackt und ihm geholfen hätte. Dabei einen Sinn für Mode zu entwickeln und anzuerkennen, dass auch er mutig ist. Ich habe mir vorgestellt, dass dieser Mann ein Zauberer ist und gerade seinen Neffen Harry besuchen fährt, denn er ist bei seinem besten Freund James zum Tee eingeladen.
Ein Gefahren-Hinweis: ich habe fast meine Station verpasst.
Die eigene Vergangenheit
Kein einziger Künstler wird das bestreiten können. Malt man ein Bild, schreibt man eine Geschichte und mag sie noch so kurz sein, man fügt immer etwas von sich selbst hinzu oder verarbeitet Dinge aus der eignene Vergangenheit. Durchwühle ich meinen Koffer und lese die Geschichten all dieser Figuren, dann sehe ich mich selbst.
Für mich ist das ein heilsamer Prozess. Reden hilft, doch manches kann man erst richtig ruhen lassen, wenn man sich noch einmal intensiv damit beschäftigt hat. Das muss nicht zwansgweise etwas Dramatisches sein.
Der Wortschatz
Was das angeht bin ich vermutlich bein seltsamer Mensch. Denn ich habe schon das ein oder andere Wörterbuch gelesen.
Das ist kein Scherz. Ich habe es gehasst etwas nicht beschreiben zu können. Und noch heute benutze ich einen Thesaurus. Wo ich früher daran verzweifelte etwas durch fehlenden Wortschatz nicht beschreiben zu können, kann ich es heute nicht leiden das gleiche Wort kurz hintereinander benutzen zu müssen. Und oft findet sich im Thesaurus auch ein poetischeres oder kraftvolleres Synonym.